Mehr freies WLAN in Neckargemünd: Freifunk!

Für bessere Netzanbindung im öffentlichen Raum muss man nicht auf den Staat warten; die Zivilgesellschaft kann selbst vorangehen, wo es mit dem Ausbau zu langsam geht, sind Peter Kania und Stefan Geißler von den Neckargemünder Grünen überzeugt. Die beiden Internetnutzer, die auch beruflich viel mit IT-Fragen zu tun haben, sind in Neckargemünd auf der Suche nach geeigneten Standorten für Freifunk-Knoten.

„Mit der Freifunk-Initiative gibt es seit langem einen Rahmen, der die technischen und rechtlichen Fragen rund um eine bessere Netzversorgung im öffentlichen Raum gelöst hat. Es braucht nur geeignete Standorte an belebten Plätzen und Privatleute, die einen Teil der Bandbreite ihres eigenen DSL-Anschlusses für den Freifunk bereitstellen.“, erklärt Peter Kania, der selbst bereits einen Freifunk-Knoten bei sich zu Hause betreibt. Mit einem eigenen Freifunk-WLAN-Router, der eine strikte Trennung vom eigenen Netz zu Hause sicherstellt und der Freifunk-Nutzern bundesweit einen einheitlichen Zugang zum Internet ermöglicht, könne damit unaufwändig das Angebot vor Ort ausgebaut werden. Die Gesellschaft müsse dafür nicht auf den Staat oder die Industrie warten. Die Betreiber eines Freifunk-Knotens seien auch rechtlich insofern abgesichert, dass man sich über die Nutzung bei Freifunk-Verbindungen keine Sorgen mache müsse: Die berüchtigte „Störerhaftung“, die in der Vergangenheit die Betreiber eines WLANs für Urheberrechtsverletzungen der Nutzer verantwortlich machte und damit früher ein ernstes Hindernis für offene Netze darstellte, ist seit Herbst 2017 abgeschafft. In Neckargemünd gebe es bereits eine Handvoll Freifunk-Knoten, allerdings sei gerade an belebten Plätzen oftmals noch keine Verbindung möglich.

„Gerade am Markplatz oder am Neckar, wo sich auch viele Touristen aufhalten, wäre eine gute WLAN-Verbindung eine feine Sache.“, ist Stefan Geißler überzeugt. Die Gäste wollten Abfahrtszeiten der Weißen Flotte recherchieren, Restaurant-Speisekarten oder Adressen suchen oder Schnappschüsse an die Lieben daheim schicken. „Ich halte eigentlich nichts davon, immer den Standort Deutschland schlecht zu reden, aber bei der Netzanbindung sind wir wirklich hintendran.“, so Geißler. Seine Tochter beispielsweise sei im vergangenen Jahr für ein soziales Projekt in Afrika gewesen und habe auch dort meist sehr gute Anbindung gehabt, während Internettelefonate mit ihr oftmals wegen Verbindungsabbrüchen hierzulande hakelig waren.

Kania und Geißler sind daher in Neckargemünd auf der Suche nach Privatleuten, die bereit wären, einen Freifunk-Router bei sich aufstellen zu lassen. „Die Hardware kostet einen Appel und ein Ei. Da würde der Grüne Ortsverband die ersten beiden weiteren Router der Einfachheit halber spenden, um die Sache ins Laufen zu kriegen. Und der Anschluss ist im Nu erledigt.“ Für Betreiber von Cafés und Restaurants zum Beispiel sei eine gute WLAN-Verbindung oft auch eine wichtige Werbemaßnahme.

Wer Interesse daran habe, Freifunk in Neckargemünd zu fördern, etwa durch die Bereitschaft, einen entsprechenden Router bei sich aufzustellen, könne sich an vorstand@gruene-neckargemuend.de wenden. Informationen zur Freifunk-Initiative gibt es unter https://freifunk.net/

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