Gut leben statt viel haben

Agnes Kluge und Nils Arnold bestritten den Brunch zum Thema "Suffizienz"

Agnes Kluge über „Suffizienz“ bei den Neckargemünder Gesprächen

Wieviel Konsum ist nötig um ein gutes Leben zu führen? Ist immer bessere Effizienz alleine ausreichend, um den ausufernden Ressourcenverbrauch einzudämmen? Und wie sehr überlastet die Lebensweise der reichen, westlichen Gesellschaften heute bereits die Leistungsfähigkeit des Ökosystems Erde? Diesen Fragen ging Agnes Kluge, Grüne Gemeinderätin aus Sinsheim und engagierte Vertreterin der Grünen Jugend in der Region in ihrem Vortrag bei den „Neckargemünder Gesprächen“ am vergangenen Sonntag im Jakobs-Salon in Neckargemünd nach.

Agnes Kluge und Nils Arnold bestritten den Brunch zum Thema "Suffizienz"

Agnes Kluge und Nils Arnold bestritten den Brunch zum Thema „Suffizienz“

Dass Effizienz alleine keine Lösung sein kann, zeigte die Referentin am Beispiel des Fortschritts in der  Automobiltechnik der letzten Jahrzehnte: Obwohl die Motorentechnik erheblich effizienter geworden ist, ist der Kraftstoffverbrauch praktisch nicht gesunken, denn die größere Motorleistung, das angestiegene Gewicht und die nach oben geschnellten Fahrleistungen haben alle Effizienzgewinne mehr als aufgefressen. Dem Streben nach höherer Effizienz müsss daher den Begriff der „Suffizienz“ beiseite gesellt werden: Gemeint ist damit die Suche nach dem rechten Maß, nach selbstgewählter Begrenzung der Nutzung von Ressourcen, die als bewusstes Abwerfen von Ballast auch eine Art von Befreiung von Konsumangewohnheiten darstellen kann.

Und ein solches Umdenken ist mehr als überfällig: Die derzeitige durchschnittliche Lebensweise von uns Deutschen würde, hochgerechnet auf die Weltbevölkerung, circa fünfmal soviele Ressourcen erfordern, wie die Erde bereitstellt.

Mit dem Thema hatte Agnes Kluge in jedem Fall den Nerv der Anwesenden getroffen, denn im Anschluss an ihren Vortrag entspann sich eine angeregte Diskussion über unterschiedliche Strategien, mit Konsumeinflüsterungen umzugehen. Mindestens ebenso angeregt wurde das vorbereitete Frühstücksbuffet konsumiert.

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