Den Auftakt zum Europawahlkampf haben die Grünen in Neckargemünd am Samstag auf dem Markplatz mit Franziska Brantner (MdB) begangen. Diesmal geht es um richtig viel bei dieser Wahl: Europa steht an einem Scheideweg und so ließ es sich Franziska Brantner auch bei kaltem Nieselregen nicht nehmen, ihre Zuhörer mit einem engagierten Appell an die Bedeutung von Europa zu erinnern.
Auch Deutschand mit seinen 80 Millionen Einwohnern sei längst zu klein, um im Konzert der Großen in dieser Welt eine gewichtige Rolle zu spielen, das gehe besser zusammen mit den europäischen Freunden. Dabei könne längst keine Rede mehr davon sein, dass Deutschland ein EU-Musterland sei, während alle anderen „ihre Hausaufgaben nicht machen“. Im Gegenteil, eine große Zahl von EU-Richtlinien sei gerade hier immer noch nicht umgesetzt, weswegen für Deutschland sogar immer wieder Strafzahlungen fällig würden. Die Initiativen von Emmanuel Macron, die die deutsche Politik meist rasch als undurchführbar abtut, seien dabei oft sehr wünschenswerte Vorstöße, so etwa die Forderung nach angemessener Besteuerung der großen Digitalkonzerne oder eine CO2-Abgabe, die echte Lenkungswirkung entfalte.
Zu der eingangs von den Besuchern zur Gitarrenbegleitung von Juliet Christopher angestimmten Europahymne „Ode an die Freude“, steuerte Franziska Brantner spontan eine Texterklärung bei: „was die Mode streng geteilt“ heißt es da und die Zuhörer erfuhren, dass damit auf die Gebräuche der damaligen Zeit angespielt wurde, bei denen der Stand und damit der soziale Status der Menschen klar anhand der Kleidung erkennbar war.
Den ganzen Vormittag über war Hermino Katzenstein (MdL) am Marktplatz bereits als Fahrradflüsterer im Einsatz gewesen, der während er Gangschaltungen, Bremsen und Lichtanlagen richtet, politische Gespräche mit Passanten führt.
Die anwesenden grünen Kandidatinnen und Kandidaten für die Kommunalwahl, Nele Welter, Petra Groesser, Hermino Katzenstein, Thomas Schmitz, Ilka Schlüchtermann, Angelika Auer und Michael Köritzer beglückwünschten Franziska Brantner zu ihrer mitreißenden Rede und versprachen sie bei wärmerem Wetter gerne wieder nach Neckargemünd einzuladen.
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