Global Strike For Climate in Neckargemünd

Geschätzte 500 Menschen nehmen an Marsch für echten Klimaschutz teil

Geschätzte 500 Menschen waren am Freitag dem 20. September bei bestem Wetter für den GlobalStrikeForClimate auf dem Neckargemünder Marktplatz zusammengekommen, um klarzumachen, wie ernst die Lage beim Klima ist und um auszudrücken, dass die Jugend von Fridays for Future recht hat mit Ihren Forderungen. Die Veranstaltung war damit Teil des weltweiten Klimaschutz-Aktionstages, bei dem zeitgleich Millionen Menschen für diese Anliegen auf die Straße gegangen waren. 

Die Jugend geht behutsam mit der Welt um. Können die Erwachsenen das auch?

Auch Veteranen des Neckargemünder Stadtgeschehens sind der Meinung, es habe schon sehr lange keine so große Demonstration mehr in der Stadt gegeben. Die Veranstaltung hatte weit in die Schulen, die Kirchengemeinden und andere Gruppen hineingewirkt und Menschen angezogen.

Bei seiner Begrüßung unterstrich Versammlungsleiter Stefan Geißler, dass jede und jeder Einzelne gefragt sei, das eigene Verhalten bei Konsum, Mobilität oder etwa Ernährung zu hinterfragen, dass aber parallel die Politik gefordert sei, ernsthafte Vorgaben zu entwickeln und durchzusetzen. Erst eine gesetzliche Gurtpflicht beispielsweise habe vor Jahrzehnten die Zahl der Verkehrstoten drastisch zu senken vermocht. „Heute brauchen wir eine neue Gurtpflicht in Sachen Klimaschutz für unsere Gesellschaft, damit ein echter Wandel geschieht!“

Manuel Holzer, FFF-Anhänger aus Neckargemünd bei seiner Ansprache

Manuel Holzer vom Max Born Gymnasium Neckargemünd und die BUND Ehrenvorsitzende Prof. Angelika Zahnrt erläuterten in ihren Beiträgen, was auf dem Spiel steht und weshalb es eine breite Unterstützung für eine ernsthafte Klimapolitik im Lande brauche: Manuel Holzer, der zu den frühen Aktivisten der Friday For Future (FFF) Bewegung in Heidelberg gehört, beschrieb die Dramatik der Klimaveränderungen weltweit und erläuterte die Forderungen von FFF an Politik und Gesellschaft: Ein Stopp der Subventionen für fossile Energieträger, ein rascher Kohleausstieg und eine CO2-Neutralität des Deutschlands bis 2035 sowie eine CO2-Bepreisung von 180€ pro Tonne. Angelika Zahrnt skizzierte den langen Weg, der seit den 1980er Jahren zurückgelegt werden musste, als die Umweltbewegung begann, vergleichbare Forderungen an die Politik zu formulieren, damit jedoch meist kein Gehör fand. Das große Verdienst von FFF sei es, einem Umsteuern in Sachen Klima neuen Nachdruck verliehen zu haben. Musikalisch begleitet wurde die Veranstaltung von Holly Holleber, der die Teilnehmer bei seinem Klima-Song zum Mitsingen einlud: „Wann, wenn nicht jetzt?“

Nach den Reden setze sich der Zug in Bewegung und schlenderte, hüpfte und tanzte die Hauptstraße hinunter über die Kreuzung vor der Volksbank bis vor das Rathaus. Kinder rollten eine übergroße Weltkugel vor sich her, die ganz passend schon an einigen Stellen geflickt war und die damit ein gutes Symbol für den verletzlichen Zustand unserer Welt abgab. Irgendwo lief auch ein Dinosaurier mit, der störrisch weiter nach „Atoooom, Koooohle und Ööööööl“ verlangte – ein echter Dinosaurier eben.

Nur noch Dinosaurier werben für Atooom, Kooohle oder Ööööl

Stefan Geißler und Manuel Holzer übergaben abschließend vor dem Rathaus Bürgermeister Frank Volk eine Zusammenfassung der eher globalen Forderungen FFF für eine zeitgemäße Klimapolitik, ergänzt durch Maßnahmen mit lokalem Bezug, darunter etwa der Abschaffung des Solaranlagenverbotes (!) in der Neckargemünder Altstadt, Maßnahmen für ÖPNV und Radverkehr sowie der Förderung einer Wärmewende für mehr erneuerbare Energien auch im Gebäudebestand. Bürgermeister Volk sprach den Teilnehmern seine Anerkennung für Ihr Engagement aus und betonte die Bedeutung, beim Klimaschutz gemeinsam an einem Strang zu ziehen.

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